

Tage und Wochen später
Immer wieder wurde und werde ich immer noch gefragt was denn konkret das Erlebnis Jakobsweg für mich bedeutete. Ich versuche das hier noch einmal zu erklären:
“Gestartet war ich meinem Weg mit so viel Problemen und mit so viel Themen im Kopf dass ich das Gefühl hatte es geht nichts mehr rein. Mein Kopf war voll mit wichtigen und unwichtigen Dingen und ich wusste nicht mehr mit welchen Sachen ich mich zuerst und wie lange beschäftigen soll. Die neu auf mich hereinströmenden Dinge hatten gar keinen Platz mehr.
Auf dem Weg dann hatte ich (wie jeder der Pilger) während der Wanderung sehr viel Zeit mich immer wieder mit einem Thema so lange zu beschäftigen bis die Fragestellung geklärt ist oder aber die Lösung und damit die weitere Vorgehensweise klar ist. Ist eine Fragestellung an einem Tage nicht zu klären habe ich das Thema einfach auf den nächsten Tag verschoben. Es rennt ja nicht davon. Und mit der Klärung der Themen gewann ich dann nach und nach wieder Zeit und Raum für Neues.
Nach meiner Ankunft in der Heimat ging es noch ein paar Tage bis ich das Resultat für mich selbst erklären konnte: Ich hatte das vermeintlich Unwichtige aussortiert. Ich hatte keinen einzigen offenen Punkt und kritischen Gedanken mehr der nicht geklärt oder aber dessen weitere Behandlung mir nicht bewusst war. Ich hatte wieder Lust und Freiraum für neue Sachen. Ich hatte wieder Freude an vermeintlichen Kleinigkeiten. Wer schon mal das Gefühl hatte dass er vor lauter Sachen nicht mehr weiß was er als nächstes tut soll wird diese Situation einschätzen können. Und das Gefühl wieder Energie für neue Vorhaben zu haben – vermeintlich im Überfluss – und eine neue Klarheit für mich gefunden zu haben ist das was ich als das Wichtigste empfunden habe und immer noch empfinde. Dafür hat sich alle Mühe und Arbeit und alle Anstrengungen gelohnt!. Mehr als das! ”